Bachelor und das Humboldtsche Bildungsideal

So viel Welt mit sich verbinden als möglich.

Das war Wilhelm von Humboldts Wunsch für die Studenten der Universitäten. Auf dieses Zitat bin ich in einer interessanten Dokumentation über das Bachelor-/Master-System aufmerksam geworden von ARTE aufmerksam geworden. Hier kann man das Video auf youtube anschauen Studieren in Zeiten des Bachelor.

Was glaubt ihr? Studiert man für einen späteren Beruf oder für die eigene Persönlichkeitsentwicklung? Ist es möglich auch im Bachelor frei und selbstbestimm zu studieren?

Ich persönlich denke ja. Natürlich ist der Bachelor darauf ausgelegt, dass wir noch früher in die Wirtschaft gehen können und konkurrenzfähig mit den anderen Ländern bleiben. Aber trotzdem gibt es bei den meisten Studiengängen noch einige Wahlmöglichkeiten, was die Veranstaltungen betrifft. Besonders natürlich bei den Geisteswissenschaften. Außerdem kann man mit einem Nebenfach in vielen Studienfächern seinen Horizont erweitern. Und wer schreibt einem denn überhaupt vor, dass man in 6 Semestern studieren muss. Ich selber entscheide wie lange ich studiere. Soweit ich weiß, gibt es  Studiengänge, wo man bis zum sovielten Semester eine gewisse Anzahl an CPs gesammelt haben, aber zum Glück gibt es davon nicht so viele und meist gilt dies nur für den Anfang des Studiums, danach kann man sich Zeit lassen. Außerdem kann man sich immer noch in fachfremde Vorlesungen und Seminar reinsetzen, daran hat sich auch mit dem Bachelor nichts geändert. Wer sich mehr Zeit fürs studieren nimmt, hat auch mehr Zeit, um sich ehrenamtlich zu engagieren, eine neue Sprache zu lernen, ins Ausland zu gehen, … Damit möchte ich nicht sagen, dass jeder ein Langzeitstudent werden sollte. Oft reichen auch ein, zwei Semester mehr. Auch wer es in Regelstudienzeit schafft, kann trotzdem nebebei viel gemacht haben und viel ausprobiert haben. Jeder sollte das Tempo nehmen dürfen, mit dem er gut klarkommt.

Ich denke studieren ist keine Berufsausbildung, sondern eine Denkschule, ein Ort der Persönlichkeitsentwicklung, des sozialen Lebens und kulturellen Austauschs, des selbstständigen Lebens und Lernens. Und wenn man danach noch einen netten Job bekommt, ist das ein positiver Nebeneffekt. 😉

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